Pressemitteilung

Neue EU-Daten: Plug-in-Hybride verursachen im Durchschnitt fünfmal so viel Emissionen wie in offiziellen Tests angegeben

10. September 2025

Die Automobilindustrie fordert dennoch, dass die EU Vorschriften abschafft, die die Umweltbelastung durch Plug-in-Hybride besser widerspiegeln.

Laut neuen EU-Daten sind die Kohlendioxidemissionen von Plug-in-Hybridfahrzeugen (PHEV) im Durchschnitt fast fünfmal höher als in offiziellen Tests angegeben. Damit steigt die Diskrepanz zwischen den tatsächlichen CO2-Emissionen von PHEVs und den Testergebnissen weiter an, obwohl nach Angaben der Autohersteller die Technologie sauberer geworden sei. Anfang September forderte die europäische Autohersteller-Lobby die EU auf, ihre Bemühungen zur besseren Berücksichtigung von PHEV-Emissionen einzustellen, wenn es um die Berechnung ihrer Fortschritte bei den Flottengrenzwerten geht.

PHEVs wechseln zwischen einem batteriebetriebenen Elektromotor und einem Benzin- oder Dieselmotor. Sie machen in diesem Jahr 8,6 Prozent der Autoverkäufe in der EU aus. Autohersteller möchten sie auch nach 2035 verkaufen, wenn nur noch emissionsfreie Autos verkauft werden können. Eine T&E-Analyse von den neusten Daten der Europäischen Umweltagentur ergab jedoch, dass PHEVs durchschnittlich 139 g CO2 pro km ausstoßen. Im Vergleich dazu liegen die Werte in offiziellen Tests bei 28 g CO2 pro km.

Die Daten aus der Praxis wurden anhand von Kraftstoffverbrauchsmessgeräten in 127.000 PHEVs erhoben, die im Jahr 2023 zugelassen wurden. Sie unterscheiden sich erheblich von den Tests, bei denen Fahrzeuge unter normalen Fahrbedingungen gefahren werden. Die EU hat Nutzungsfaktoren festgelegt, um die CO2-Bewertung zu korrigieren. Die für 2025 und 2027 festgelegten Nutzungsfaktoren verringern die Lücke schrittweise, was bedeutet, dass die Autohersteller ihren Absatz von PHEVs reduzieren oder ihren Absatz von batterieelektrischen Fahrzeugen steigern müssten, um die CO2-Ziele der EU zu erreichen.

Sebastian Bock, Geschäftsführer von T&E Deutschland, sagt: "Plug-in-Hybride sind immer noch klimaschädlicher als von den Autoherstellern behauptet. Jüngste Zahlen zeigen, dass sich die Diskrepanz zwischen Herstellerangaben und tatsächlichen Emissionen nur noch vergrößert hat. Die Autoindustrie fordert von der EU, ein Auge zuzudrücken, damit sie Investitionen in vollelektrische Autos hinauszögern kann. Die EU-Kommission muss an den bereits vereinbarten Nutzfaktoren für 2025 und 2027 festhalten und nicht auf diese Taschenspieler-Tricks reinfallen." 

PHEVs werden voraussichtlich auf der Tagesordnung stehen, wenn EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag, 12. September, einen „strategischen Dialog” mit der Automobilindustrie, T&E und anderen Interessengruppen veranstaltet.

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